Man verliert unerwartet seinen Job oder ist plötzlich mit nicht geplanten hohen Kosten konfrontiert – Szenarien, in denen schnell Geld benötigt wird, gibt es viele. Zwar lautet eine grundlegende Regel der Geldanlage, immer einen Notgroschen zurückzulegen und nur nicht benötigtes Kapital anzulegen, aber für längere Engpässe reichen die Rücklagen dann manchmal doch nicht aus. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, auch liquide Geldanlagen in der Anlagestrategie zu berücksichtigen und ins Portfolio aufzunehmen.
In unserem Ratgeber erfährst Du, was man unter liquiden Geldanlagen versteht, warum sie sinnvoll sind und welche Anlagemöglichkeiten es gibt.
Die Liquidität einer Geldanlage beschreibt, wie schnell das angelegte Vermögen in Bargeld oder Bankguthaben umgewandelt werden kann. Um einen finanziellen Puffer für unerwartete Forderungen zu haben, sollten Anlegerinnen und Anleger immer einen Teil ihres Vermögens in liquide Geldanlagen investieren.
Bei der Liquidität handelt es sich um ein Anlagekriterium, das zusammen mit Rentabilität und Sicherheit das Magische Dreieck der Geldanlage bildet. Charakteristisch für liquide Geldanlagen bzw. Mittel ist die Frage, wie schnell Anleger ihre Vermögensanlage auflösen und das freigewordene Kapital nutzen können.
Zu den liquiden Mitteln zählen neben Wertpapieren wie Aktien und Anleihen vor allem Bankguthaben wie eine Anlage in Tagesgeld oder auch klassische Sparanlagen wie z. B. das Sparbuch.
Jede dieser Anlageformen bietet Dir als Anleger unterschiedliche Vor- und Nachteile. Deshalb ist es sinnvoll, sich vorab mit den Möglichkeiten der liquiden Geldanlage zu beschäftigen und eine geeignete Anlageform für deine finanziellen Ziele und Anlagestrategie zu finden.
Das Tagesgeld gehört zu den liquiden und sicheren Geldanlagen. Als Anleger kannst Du jederzeit Geld von Deinem Tagesgeld- auf Dein Girokonto überweisen. Dadurch steht Dir das angelegte Vermögen in der Regel innerhalb eines Tages zur Verfügung. Allerdings solltest Du beachten, dass die Zinsen für Tagesgeld derzeit recht niedrig sind, sodass sich damit kaum eine Rendite erzielen lässt. Aus diesem Grund schätzen Anleger vor allem die Liquidität und Sicherheit dieser Geldanlage, setzen aber zum Geld vermehren eher auf andere Anlageformen.
Auch an der Börse gehandelte Aktien eignen sich als liquide Geldanlage. Das Aktiendepot lässt sich über Online-Banking verwalten und so können dort auch jederzeit Käufe und Verkäufe getätigt werden. Nach Ausführung der Transaktion steht auch hier in der Regel innerhalb eines Tages das benötigte Kapital zur Verfügung. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass die Aktien je nach aktuellem Kurs mit Verlusten verkauft werden und Du unter Umständen nicht das gesamte Geld zurückbekommst, das du investiert hast.
Ähnlich wie Aktien bieten auch Anleihen eine grundlegende Liquidität, der allerdings je nach Art der Anleihe schwanken kann. Wie liquide eine Anleihe ist – also wie schnell Anleger ihre Anleihen verkaufen können – hängt im Wesentlichen von der Bonität des Emittenten ab. So sind z. B. Staatsanleihen von einem Staat mit sehr guter Bonität sehr liquide. Wie bei Aktien bedeutet eine hohe Liquidität bei Anleihen ebenfalls, dass die Geldanlage sich kurzfristig verkaufen lässt und Du als Anleger bei Bedarf schnell an Dein angelegtes Kapital kommst. Ob der Verkauf mit Gewinnen oder Verlusten verbunden ist, hängt von den Entwicklungen an der Börse ab.
Das Sparbuch zählt unter den klassischen Anlageformen zu den liquiden Geldanlagen. Grundsätzlich können Anleger jederzeit Guthaben von ihrem Sparbuch abheben, müssen dazu allerdings persönlich zum Schalter ihrer Bank. Möchtest Du den kompletten Betrag ausgezahlt bekommen und das Sparbuch auflösen, musst Du einen Termin bei der Bank machen und dort regeln, auf welches Konto das Guthaben überwiesen werden soll bzw. das Geld in bar mitnehmen. Das kann unter Umständen ein bis zwei Tage in Anspruch nehmen, aber im Vergleich zu anderen Anlageformen wie z. B. Festgeld steht das angelegte Vermögen trotzdem relativ schnell zur Verfügung.
Grundsätzlich zählen Immobilien ähnlich wie geschlossene Fonds oder Festgeld mit langer Laufzeit eher zu den illiquiden Vermögensanlagen. Allerdings bieten sie – auch wenn der Verkauf Zeit benötigt – in Bezug auf die Liquidität dennoch Vorteile. Denn der Wertzuwachs einer Immobilie kann schon nach zehn bis 20 Jahren beachtlich sein, sodass ein frühzeitiger Verkauf sich nicht wie bei Anlageformen gravierend auf die Rendite auswirkt. Wer eine eigene Immobilie kauft, kann zudem jederzeit eine Hypothek aufnehmen, um seine Zahlungsfähigkeit im Notfall zu garantieren. Dies ist zwar mit Kosten verbunden, trotzdem kann eine Immobilie je nach Wert eine hohe Liquidität garantieren.
Bist Du auf der Suche nach liquiden bzw. kurzfristigen Geldanlagen und möchtest gerne in Immobilien investieren, ist auch das möglich. Wenn Du keine eigene Immobilie kaufst, sondern Dein Geld stattdessen in digitale Immobilieninvestment anlegst, kannst Du beides miteinander vereinen. Mit PROPVEST Select kannst Du in attraktive Bestandsimmobilien investieren, ohne den Aufwand und die Verantwortung für eine eigene Immobilie tragen zu müssen.
Spannend in Bezug auf das Thema Liquidität: Deine Anteile kannst Du über den PROPVEST Handelsplatz jederzeit zum Verkauf anbieten und so von den Vorteilen einer liquiden Geldanlage profitieren.
Um eine Aussage zur Rentabilität einer liquiden Geldanlage treffen zu können, lohnt sich ein Blick auf das magische Dreieck der Geldanlage. Zur Erinnerung: Eine Geldanlage kann immer nur zwei der drei Kriterien erfüllen. Das bedeutet, dass eine Anlage entweder die Punkte Liquidität und Sicherheit erfüllen kann oder aber liquide ist und ein geringes Risiko bietet bei gleichzeitig eher niedriger Rendite. So sind beispielsweise besonders liquide Geldanlagen wie das Tagesgeld mit einer eher geringen Rendite verbunden. Aktien und Anleihen, die ebenfalls zu den liquiden Mitteln gezählt werden können, bieten dagegen ein höheres Risiko. Wie hoch die Rendite ausfällt, hängt hier allerdings von den aktuellen Kursentwicklungen ab. Benötigst Du dringend das angelegte Kapital und verkaufst Deine Aktien bei niedrigen Kursen, machst Du dabei Verluste und die Rendite fällt entsprechend niedrig aus.
Je schneller eine Geldanlage aufgelöst werden kann, desto liquider ist sie. Um trotz des Notgroschens im Falle unerwarteter Zahlungsverpflichtungen genügend Geld zur Verfügung zu haben, ist es für Anleger empfehlenswert, einen Teil des Vermögens in liquide Geldanlagen zu investieren.
Damit es im Rahmen der Vermögensanlage nicht zu einem Liquiditätsmangel kommt, empfiehlt es sich einen finanziellen Puffer für die kurzfristige Liquidität aufzubauen und das restliche Vermögen auf Geldanlagen mit unterschiedlicher Liquidität zu verteilen. Das könnte z. B. bedeuten, einen Teil auf Tagesgeld und Festgeld zu verteilen und darüber hinaus zur Verfügung stehendes Kapital in Aktien bzw. Fonds oder Immobilien zu investieren. Weniger liquiden Geldanlagen wie Festgeld, Immobilien und unter Umständen auch Fonds kommt dabei die Aufgabe zu, das Vermögen zu vermehren. Die liquiden Anlageformen sollen dagegen vor allem zwei Dinge garantieren: eine langfristige Zahlungsfähigkeit und das Parken des Geldes für zukünftige Investitionen, um auf Marktänderungen reagieren zu können.
Der empfohlene Notgroschen von drei bis sechs Monatsgehältern reicht meist lediglich zur Überbrückung kurzfristiger finanzieller Engpässe. Um dauerhaft zahlungsfähig zu bleiben, solltest Du als Anleger möglichst auch den Fall einkalkulieren, im Notfall auf Deine Vermögensanlage zurückgreifen zu können. Hättest Du dann nur illiquide Anlageformen in Deinem Portfolio, die Du nicht so einfach auflösen kannst (z. B. geschlossene Fonds oder Festgeld), wäre das problematisch. Aus diesem Grund lautet eine Faustregel der Vermögensanlage, das Kapital möglichst auf verschiedene Anlageformen mit unterschiedlicher Liquidität aufzuteilen. Dadurch müssen langfristige Geldanlagen mit hoher Rentabilität nicht angetastet werden, während die Zahlungsfähigkeit durch liquide Anlagen gewährleistet ist.
Die Kapitalmärkte befinden sich im stetigen Wandel und auch die aktuelle Niedrigzinspolitik der Zentralbanken macht die langfristige Planung für Anleger nicht unbedingt leichter. Es ist also schlicht nicht vorherzusehen, wie sich die wirtschaftliche Lage in zehn oder 20 Jahren entwickelt, was eine Entscheidung für langfristige Geldanlagen nicht ganz einfach macht. Liquide Geldanlagen können in diesem Fall sinnvoll sein, da Du damit jederzeit auf Veränderungen reagieren kannst und das Kapital, wenn sich eine gute Chance bietet, in Anlagen mit guter Rendite umschichten kannst.
Liquide Geldanlagen bringen vor allem Flexibilität in Dein Anlageportfolio. Musst Du wegen unerwarteter Ausgaben doch auf Deine Vermögensanlage zurückgreifen, ist das mit liquiden Anlageformen problemlos möglich. Allerdings ist die hohe Verfügbarkeit auch mit Kompromissen in Bezug auf die Rentabilität oder das Risiko verbunden. Bei Angeboten, die mit hoher Liquidität und sehr hoher Rendite und Sicherheit beworben werden, solltest Du daher vorsichtig sein, denn dahinter können sich unseriöse Angebote verbergen. Betrachtet man das magische Dreieck der Geldanlage, dann kann eine Anlageform nämlich nicht gleichermaßen hohe Sicherheit, Rentabilität und Liquidität bieten.
Möchtest Du Dein Anlageportfolio um eine Geldanlage erweitern, kannst Du dafür z. B. ein digitales Immobilieninvestment von PROPVEST nutzen. Mit PROPVEST Select oder dem Immobilien-Sparplan kannst Du sowohl über einen einmaligen Betrag als auch monatlich schon ab 25 Euro mit Deinem individuellen Immobilien-Sparplan in attraktive Bestandsimmobilien investieren! Mit dem PROPVEST Handelsplatz kannst Du zusätzlich einzelne Anteile Deiner Immobilienanlagen verkaufen, damit flexibler sein und etwas für Deine Liquidität tun.
Bei der Liquidität handelt es sich um eine wirtschaftliche Kennzahl aus der Betriebswirtschaftslehre, welche die Zahlungsfähigkeit z. B. eines Unternehmens beschreibt. Ein Unternehmen gilt dann als liquide, wenn es die laufenden Kosten (z. B. Löhne, Miete) innerhalb eines Geschäfts- bzw. Wirtschaftsjahres decken kann. Die Liquidität ist also die Grundvoraussetzung, damit ein Betrieb aufrechterhalten werden kann. Da es verschiedene Möglichkeiten zur Liquiditätsgewinnung gibt, existieren verschiedene Stufen der Liquidität.
Man unterscheidet insgesamt drei verschiedene Stufen der Liquidität:
Bei Unternehmen tritt ein Liquiditätsmangel meist dann ein, wenn keine ausreichende Liquiditätsplanung durchgeführt wurde. Eine mangelnde Liquidität ist – neben einer zu niedrigen Eigenkapitalquote – der häufigste Grund für eine Insolvenz bei Unternehmen. Ist ein Unternehmen nicht mehr liquide, werden in der Regel nur noch die wichtigsten Zahlungsverpflichtungen erledigt.
Die Liquidität ist zusammen mit der Rendite und der Sicherheit einer der Faktoren im Magischen Dreieck der Geldanlage. Je höher die Liquidität einer Geldanlage, desto geringer in der Regel die Rendite. So bekommst Du als Anleger mit der Anlage in Tagesgeld sehr viel Flexibilität, aufgrund der geringen Zinsen allerdings eine niedrige Rendite. Löst Du Dein Tagesgeldkonto auf und hast durch Niedrigzinsen und Inflation weniger Geld als Du ursprünglich angelegt hast, sind das sozusagen Deine Kosten für die Liquidierung Deiner Vermögensanlage.
Wie schnell das Geld verfügbar ist, hängt von der jeweiligen Anlageform ab. Beim Tagesgeld kannst Du z. B. jederzeit Geld abheben und frei darüber verfügen. Auch Aktien und Anleihen lassen sich durch Online-Broker bequem von Zuhause aus verkaufen, sodass das eingesetzte Kapital meist spätestens am nächsten Tag zur Verfügung steht.