Noch bis vor einigen Jahren galt die gesetzliche Rentenversicherung als wichtigste Absicherung im Alter. Da es in Deutschland immer mehr Senioren, aber immer weniger Erwerbstätige gibt, die Beiträge in die Rente einzahlen, mussten die Leistungen aus der gesetzlichen Rente nach und nach reduziert werden. Deshalb reicht für die meisten Rentner die gesetzliche Rentenversicherung nicht mehr – besonders dann, wenn sie ihren gewohnten Lebensstandard auch im Alter bewahren möchten. Wer für den Ruhestand vorsorgen möchte, sollte alle seine Möglichkeiten ausschöpfen und auf das 3-Säulen-System der Altersvorsorge setzen.
Was genau die 3 Säulen der Altersvorsorge sind, warum das Modell heute so wichtig ist und welche Altersvorsorge die richtige für Dich sein könnte, haben wir in diesem Ratgeber für Dich zusammengefasst.
In Deutschland unterscheidet man 3 Säulen oder Schichten der Altersvorsorge. Das Modell sieht per Definition drei unterschiedliche Möglichkeiten der Altersversorgung vor: die gesetzliche Rentenversicherung, die betriebliche Altersvorsorge sowie die private Vorsorge.
Die erste Säule der Altersvorsorge umfasst die öffentlich-rechtlichen Pflichtsysteme des Staates. Zu der sogenannten Basisvorsorge gehören die gesetzliche Rentenversicherung sowie berufsständische Versorgungswerke. Fast 90 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland sind bei der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Sobald Du fünf Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt hast, hast Du ab Deinem 67. Lebensjahr Anspruch auf die reguläre Altersrente. Das gilt sowohl für Vollzeitkräfte und Minijobber als auch für Freiberufler und Selbstständige, sofern sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
Möchtest Du optimal im Alter abgesichert sein, solltest Du Deinen Rentenanspruch kennen: Wie viel Rente Du einmal erhalten wirst, teilt Dir die Rentenversicherung einmal pro Jahr über die Renteninformation mit. Diese erhältst Du, sobald Du mindestens fünf Jahre in die Rente eingezahlt hast und 27 Jahre alt bist.
Die zweite Säule der Alterssicherung deckt die geförderte Vorsorge ab. Wer sich für eine solche Vorsorgeform entscheidet, schließt Verträge zur betrieblichen Altersvorsorge ab. Angesprochen sind hier vor allem Arbeitnehmer, denn wer in der gesetzlichen Rente pflichtversichert ist, hat automatisch Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge.
Für die betriebliche Altersvorsorge gibt es fünf Durchführungswege, die der Arbeitgeber organisiert:
Wenn der Arbeitgeber bereits an einer Pensionskasse oder einem Pensionsfonds beteiligt ist, muss er keine weitere Betriebsrente zahlen. In den anderen Fällen muss er mindestens eine Direktversicherung anbieten. Seit 2019 sind Arbeitgeber verpflichtet, die Entgeltumwandlung der Arbeitnehmer mit 15 Prozent zu bezuschussen.
Mit der dritten Säule der Altersvorsorge ist die private Vorsorge gemeint, also beispielsweise Lebens- oder Rentenversicherungen. Darüber hinaus kannst Du aber auch mit anderen Anlagemöglichkeiten privat für das Alter vorsorgen. Die private Altersvorsorge ist je nach Vorsorgeform völlig unabhängig von Staat und Arbeitgeber. So kannst Du beispielsweise private Lebens- oder Rentenversicherungen abschließen, Dein Geld in Sparpläne anlegen oder direkt in Aktien oder Immobilien anlegen.
Im Rahmen des 3-Säulen-Modells der Altersvorsorge kannst Du aber auch einen Riester- oder Rürup-Vertrag abschließen. Hier erhältst Du entweder staatliche Zulagen oder kannst Beiträge von der Steuer absetzen – allerdings musst Du für die Zuschüsse vom Staat bestimmte Auflagen erfüllen. Bei der Kapitalanlage über Finanzprodukte bist Du flexibler und unabhängiger.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird häufig das 3-Schichten-Modell mit dem 3-Säulen-Modell der Altersvorsorge gleichgesetzt – eine einfache Definition macht aber den Unterschied klar:
Das 3-Säulen-Modell ordnet die verschiedenen Möglichkeiten der Alterssicherung in Deutschland grundsätzlich nach der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Personenkreis. Das 3-Schichten-Modell unterscheidet hingegen die Altersvorsorgeprodukte hinsichtlich der Verwertbarkeit sowie der steuerlichen Behandlung der Beiträge und Leistungen.
Die Wahl der richtigen Altersvorsorge ist von Deiner individuellen Finanz- und Lebenssituation abhängig. Wenn Du ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer bist, deckst Du bereits eine der 3 Säulen der Altersvorsorge ab – die gesetzliche Rentenversicherung. Damit hast Du aber lediglich eine Grundabsicherung, die Dir ab Rentenbeginn ausgezahlt wird. Deshalb ist es sinnvoll, diese gesetzlichen Beiträge mit zusätzlichen Anlageprodukten weiter auszubauen. Eine perfekte Altersvorsorge besteht aus Produkten aller 3 Säulen des Altersvorsorge-Modells.
Damit Du im Alter nicht unter mit einer Rentenlücke zu kämpfen hast, solltest Du schon frühzeitig das Thema Altersvorsorge anpacken. Du hast mehrere Altersvorsorgemöglichkeiten: die gesetzliche Rentenversicherung, die betriebliche Altersvorsorge und die private Vorsorge. Sobald Du Dich etwas mit dem Thema Rente auseinandergesetzt hast, könntest DU feststellen, dass die Beiträge Deiner späteren Rente eventuell nicht ausreichen werden, damit Du Deinen Lebensstandard im Alter bewahren kannst. Daher kann es sich lohnen, Deine Vorsorgelücke mit einer zusätzlichen Altersversorgung abdecken. Welche Vorsorgeformen für Dich möglich sind, damit Du alle 3 Säulen der Altersvorsorge abdeckst, hängt von Deiner individuellen Lebenssituation ab.
Die 3. Säule der Alterssicherung, die private Vorsorge kannst Du beispielsweise mit Immobilien Investments bedienen. Bei Anbietern wie PROPVEST kannst Du z. B. mit dem Immobilien-Sparplan monatlich schon ab 25 Euro oder mit PROPVEST Select einen einmaligen Betrag Deiner Wahl in attraktive Bestandsimmobilien investieren und Dich für das Alter absichern.
Die Einführung der drei Säulen der Altersvorsorge ist eine Reaktion der Regierung in Deutschland auf das sinkende Rentenniveau: Immer weniger Beitragszahler müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Um im Rentenalter den Lebensstandard zu halten, können sich Arbeitnehmer zusätzlich zur Rentenversicherung über die betriebliche und private Altersvorsorge absichern.
Besonders hervorzuheben ist auch die Altersvorsorge für Frauen. Besonders Hausfrauen sind von sehr niedrigen Renten im Alter betroffen und am meisten von Altersarmut bedroht – eine zusätzliche Absicherung ist auf jeden Fall sinnvoll.
Die drei Säulen der Altersvorsorge müssen nicht das einzige Einkommen im Alter sein. So gibt es einige Menschen, die auch im Rentenalter noch erwerbstätig sind – darunter Selbstständige und Rentner, die noch einer Nebentätigkeit nachgehen möchten. Dabei handelt es sich meist um geringfügige Beschäftigungen, sogenannte Minijobs.
Seit der Einführung der Riester-Rente im Jahr 2001 ist gleichzeitig dazu eine Absenkung des Versorgungsniveaus der Rentenversicherung eingeleitet worden. Die Bundesregierung beabsichtigt, die auftretenden Vorsorgelücken – gefördert durch staatliche Zulagen und Steuervorteile – durch den Ausbau der privaten Vorsorge und der betrieblichen Altersversorgung zu schließen.