In Zeiten von Niedrigzinsen und enormen Schwankungen an der Börse interessieren sich immer mehr Anleger für alternative Investments. Möglichkeiten, Dein Geld unabhängig von der Börse zu investieren gibt es einige – eine davon sind AIF Fonds, sogenannte alternative Investmentfonds. Im Allgemeinen sind das sehr komplexe Finanzprodukte, die eben nicht auf klassische Anlageformen wie Aktien, Anleihen oder börsennotierte Investmentfonds setzen. Wer AIF Fonds kauft, erhofft sich in der Regel eine hohe Rendite, muss aber auch dementsprechend mit Risiken rechnen.
In diesem Ratgeber erklären wir Dir, was AIF Fonds sind, was sie von anderen alternativen Investments unterscheidet und worin die Chancen und Risiken dieser Anlage bestehen.
Ein alternativer Investmentfonds, kurz AIF, ist ein Investmentfonds, dessen Investmentvermögen oder Sondervermögen nicht aus Effekten (am Kapitalmarkt handelbare Wertpapiere) besteht.
Alternative Investmentfonds machen es möglich, in große und teure Sachwerte zu investieren. Kaufst Du AIF Fonds, erwirbst Du damit unternehmerische Beteiligungen. Das bedeutet, Deine Rendite richtet sich vor allem nach dem wirtschaftlichen Erfolg während der Bewirtschaftungsphase und bei der Veräußerung der Anlageobjekte.
AIF Fonds zeichnen sich durch eine höhere Renditechance als bei anderen Finanzprodukten aus – das heißt aber auch, dass die Fonds mit höheren Risiken verbunden sind. Außerdem besitzen die meisten AIFs relativ lange Laufzeiten von zehn Jahren und mehr. Die alternativen Fonds sind also eher für eine langfristige Geldanlage geeignet, da Dein Geld damit über einen langen Zeitraum gebunden ist.
Verwaltet werden die Fonds von einem aktiven Management: Eine regulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft betreut die Auswahl, Instandhaltung und Verwaltung der Anlageobjekte.
Alternative Investmentfonds (AIF) sind börsenunabhängig. Sie sind also keine standardisierten Wertpapiere, sondern vielmehr Beteiligungen, für die der Emittent bestimmte Prognoseerwartungen über die geplante Laufzeit herausgibt. Anleger erhalten für ihren Anteil am AIF Rendite aus dem erwirtschafteten Ergebnis des Fonds.
Du kannst AIF Fonds über Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) kaufen. Die Gesellschaft ist für die Verwaltung des Investmentvermögens verantwortlich und entscheidet, worin das gesammelte Kapital investiert wird. Allerdings wird das Vermögen nicht in verbriefte Werte, sondern in tatsächliche Vermögensgegenstände angelegt. Die KVGs unterliegen einer strengen Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Da Anleger Anteile nur über einen bestimmten Zeitraum erwerben können, funktionieren die alternativen Investmentfonds in der Hinsicht ähnlich wie geschlossene Fonds an der Börse: Anteile werden nur über eine bestimmte Laufzeit ausgegeben und danach ist keine Investition mehr möglich.
Es gibt viele unterschiedliche AIF Fonds – die meisten sind geschlossene Fonds, an denen sich nur eine bestimmte Anzahl an Anlegern beteiligen dürfen und in der Regel auch nur ein einzelnes Projekt verfolgen. So zählen beispielsweise geschlossene Immobilien- und Flugzeugfonds, aber auch Energiefonds, Private Equity (privates Beteiligungskapital) oder Rohstofffonds zu den alternativen Investmentfonds.
Ein geschlossener Immobilienfonds ist ein Beispiel für einen alternativen Investmentfonds. Bei einem solchen Fonds kaufen Anleger eine Immobilienbeteiligung für ein Projekt, z. B. dem Bau einer Gewerbeimmobilie. Die Umsetzung des Bauprojekts wird in der Regel dann begonnen, wenn die Kapitalverwaltungsgesellschaft das Geld von den Anlegern eingesammelt hat – ggf. ergänzt durch einen Kredit. Ist das Projekt abgeschlossen, wird die Immobilie verkauft und der Erlös wird je nach Größe des Anteils auf die Anleger verteilt.
Diese Form von AIF Fonds birgt erhebliche Risiken, denn die Anteile können während der Laufzeit kaum veräußert werden. Auch eine Diversifikation ist kaum möglich, weil das Kapital im geschlossenen Fonds ausschließlich für ein Vorhaben vorgesehen ist.
Ähnlich wie geschlossene Immobilienfonds funktionieren auch Flugzeugfonds: Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an verfügbaren Anteilen und der Emittent nimmt auch keine Anteile zurück. Im Unterschied zu Immobilien, werden die fertiggestellten Flugzeuge aber nicht direkt verkauft. Stattdessen wird mit dem Flugzeugfonds Rendite erzielt, indem das Flugzeug wirtschaftlich genutzt wird. Während dieser Zeit wird das Flugzeug in der Regel von Flugzeuggesellschaften geleast. Nach einer Nutzungsdauer von fünf bis fünfzehn Jahren wird das Flugzeug abschließend veräußert.
Mikrofinanzfonds verfolgen unterschiedliche Ziele: Sie können beispielsweise angelegt werden, um Entwicklungspolitik voranzutreiben oder die Wirtschaft in einem bestimmten Land anzukurbeln. Andere Fonds werden aus einem kommerziellen Interesse heraus geschaffen – und dann gibt es noch Investmentfonds, die beide Aspekte miteinander verknüpfen. So investieren Mikrofinanzfonds in Kreditinstitute, die Mikrokredite vergeben. Der Fonds kann dabei entweder selbst Kredite vergeben oder das Kapital direkt investieren, um so Anteil am Gewinn zu haben.
Chancen
Risiken
Die naheliegendste Alternative zu AIF Fonds sind traditionelle Investmentfonds, welche die geltenden Richtlinien der EU (OGAW und AIFM) erfüllen. Diese sind gesetzlich kontrolliert und abgesichert, haben aber nicht selten durch hohe Gebühren eine überschaubare Rendite.
Eine echte Alternative zu geschlossenen Immobilienfonds sind digitale Immobilienanlagen, bei denen Du in attraktive Bestandsimmobilien investieren und eine stabile Rendite erwirtschaften kannst – bei deutlich geringerem Risiko als bei einer Anlage in alternative Investmentfonds. Denn mit digitalen Immobilien Investments kannst Du ganz einfach mit geringem Einsatz in die beliebte Anlageklasse Immobilien investieren: Bei Anbietern wie PROPVEST kannst Du diversifiziert in Immobilien-Sparpläne anlegen oder Dir Dein Immobilienportfolio selbst zusammenstellen.
Alternative Investmentfonds (AIF) sind eine Möglichkeit, unabhängig von der Börse in (Groß-) Projekte zu investieren – beispielsweise in teure Vermögensgegenstände oder Private Equity Fonds. Bei einem AIF Fonds handelt es sich um eine Beteiligungsgesellschaft, in die Anleger investieren können, indem sie Anteile kaufen. Die Fonds sind zeitlich begrenzt und die Laufzeiten mittel- bis langfristig ausgelegt. Sie eignen sich also vor allem für Anleger, die an einer mittel- bis langfristigen Geldanlage zum Vermögensaufbau interessiert sind.
AIF Fonds ermöglichen zwar überdurchschnittliche Renditen und werden gesetzlich bis auf einige Sonderformen reguliert, sie sind aber dennoch mit einigen Risiken verbunden. So sind die Fonds in der Regel sehr komplex, weshalb diese Finanzprodukte für Anfänger mit wenig Erfahrung eher weniger geeignet sind. Zu den Kosten für die Anteile kommen nicht zu vernachlässigende Gebühren, die mit dem aktiven Management alternativer Investmentfonds einhergehen.
Eine Alternative zu AIF Fonds, die auch für Geldanlage-Anfänger geeignet ist, sind digitale Immobilienanlagen. Die Anlage in digitale Immobilien Investments ermöglicht Dir die unkomplizierte Investition in Bestandsimmobilien mit attraktiven Renditechancen. Mit dem PROPVEST Immobilien-Sparplan oder PROPVEST Select kannst Du in Bestandsimmobilien investieren – entweder monatlich schon ab 25 Euro mit Deinem individuellen Immobilien-Sparplan oder mit einem einmaligen Betrag Deiner Wahl über PROPVEST Select.
Die Abkürzung OGAW steht für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere. Darunter fallen Fonds, die in Übereinstimmung mit der sogenannten OGAW-Richtlinie aus dem Jahr 1985 eingerichtet worden sind.
Die OGAW-Richtlinie reguliert seit seiner Verabschiedung Investmentfonds und Kapitalverwaltungsgesellschaften. So schreibt sie z. B. die Zulassungspflicht und die Finanzaufsicht der Fonds und KVGs vor. Außerdem besteht sie auf Pflichtinformationen über die Fonds für Anleger.
Da AIF Fonds nicht zu den OGAW gehören, wurde eine weitere Richtlinie eingeführt – die AIFM-Richtlinie, die mit dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) umgesetzt wird.
Das Parlament der Europäischen Union verabschiedete im Jahr 2010 Richtlinien für die Manager alternativer Investmentfonds, die sogenannte AIFM-Richtlinie. Zuvor waren die AIF Fonds noch nicht durch die Finanzbehörden reguliert.
Zunächst war die AIFM-Richtlinie in das Investmentgesetz (InvG) eingebettet, das den Umgang mit den alternativen Investmentfonds regelte. Im Jahr 2013 wurde das Gesetz vom Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) abgelöst. Seit dem KAGB sind die Vertreter der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft strenger reguliert und können in einzelnen Fällen sogar haftbar gemacht werden. Das Kapitalanlagegesetzbuch wurde mit der Absicht verfasst, den Schutz der Anleger zu verstärken.
Ein Spezial-AIF ist ein alternativer Investmentfonds, der im Gegensatz zum Publikum-Fonds nicht öffentlich vertrieben wird. Sie sind nicht für private Anleger zugänglich und es dürfen sich nur semiprofessionelle und professionelle Anleger beteiligen – ein begrenzter Kreis von institutionellen Anlegern.