Über Jahrzehnte war das Sparbuch „das“ Produkt, wenn es um das Thema Vermögensaufbau ging und auch heute ist diese Form der Geldanlage nach wie vor beliebt unter den deutschen Sparern. Aber wie sinnvoll ist ein Sparbuch bei den aktuellen Niedrigzinsen überhaupt noch? Tatsache ist, die Sparbuchzinsen fallen sehr gering aus, eine positive Rendite ist quasi nicht vorhanden.
In unserem Ratgeber erfährst Du, ob sich Sparbücher heute noch lohnen und welche Alternativen es zum klassischen Sparbuch gibt.
Das Sparbuch als Anlageform ist unter den deutschen Sparern weit verbreitet. Dabei bringen Sparbücher heute nur noch sehr geringe oder sogar gar keine Zinsen mehr. Die Geldanlage mit Sparbüchern lohnt sich heute nur noch in sehr seltenen Fällen, etwa als Mietkautionssparbuch.
Eine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit von Sparbüchern haben Anleger mit Mietkautionssparbüchern. Ein solches Sparbuch dient zur sicheren Verwahrung der Mietsicherheit. Ein Vermieter kann höchstens drei Kaltmieten vom Mieter als Sicherheit fordern. Dieses Geld dient als Rücklage für unbeglichene Mietschulden, die am Ende einer Mietübereinkunft entstehen können, z. B. als Schadensersatz für Beschädigungen in oder an der Immobilie. Vorteil eines Mietkautionssparbuchs ist die Tatsache, dass der Mieter Kontoinhaber und Eigentümer über das Geld und die Zinsen dafür bleibt. Liegt die Kaution stattdessen auf dem Konto des Vermieters, wäre das Geld im Falle einer Insolvenz des Vermieters verloren.
Im Folgenden stellen wir Dir einige Sparbuch-Alternativen vor:
Anleger, die ein Tagesgeldkonto besitzen, erhalten täglich Zinsen auf den eingezahlten Betrag. Viele Sparer schätzen die hohe Flexibilität bei dieser Form des Sparkontos: Du kannst Dein Guthaben jederzeit abheben und musst keine Kündigungsfristen beachten. Der Zinssatz ist dabei abhängig von der generellen Entwicklung des Marktes und kann von der Bank sogar täglich geändert werden. Das bedeutet, stehen die Kurse schlecht, leiden darunter auch die Zinsen, die Du erwirtschaften kannst. Doch viele Anleger denken noch immer, dass Tagesgeld eine sinnvolle Alternative zum Sparbuch ist. Doch da täuschen sie sich in der Regel, denn die Zinsen auf Tagesgeldkonten unterscheiden sich kaum von den Sparbuchzinsen. Wenn Du einen Notgroschen auf einem jederzeit verfügbaren Konto haben möchtest, kann Tagesgeld sinnvoll für Dich sein – zum Sparen eignet sich Tagesgeld allerdings weniger, da Du damit effektiv eher Geld verlierst als gewinnst. Ein weiterer Nachteil beim Tagesgeldkonto: Sie dienen lediglich der Aufbewahrung von Erspartem und sind nicht für den gewöhnlichen Zahlungsverkehr zugelassen. Abbuchungen und Überweisungen während der Laufzeit werden daher immer über ein Referenzkonto abgewickelt.
Die Sparbuch-Alternative Festgeld ist nicht so flexibel wie das Tagesgeld. Bei einem Festgeldkonto legst Du einen bestimmten Betrag über einen zuvor festgeschriebenen Zeitraum an. Innerhalb dieser Zeitspanne hast Du üblicherweise keine Möglichkeit, über Dein Geld zu verfügen. Der Zeitraum der Anlage beträgt meist mindestens sechs bis zwölf Monate bzw. höchstens fünf bis zehn Jahre. Je länger die Zeitspanne für die Geldanlage andauert, desto höher fallen auch die Zinsen pro Jahr aus. Interessierst Du Dich für Festgeld als Anlagemöglichkeit, kann sich ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnen – nicht jede Bank hat ein attraktives Angebot. Für Anleger, die eine bestimmte Zeit auf ihr Guthaben verzichten können, ist Festgeld in Hinblick auf eine hohe Sicherheit durch die Einlagensicherung eine gute Alternative bzw. Ergänzung zum Sparbuch. Wenn Du aber vor allem an einer lohnenden Rendite interessiert bist, ist auch Festgeld keine wirkliche Alternative. Denn Festgeld steht im Vergleich zu anderen Anlageprodukten nicht besonders attraktiv da: In Jahr 2020 lag der durchschnittliche Zinssatz einer Festgeldanlage mit zweijähriger Laufzeit gerade mal bei etwa 0,32 Prozent.
Auch Immobilien sind eine spannende Alternative zum ausgedienten Sparbuch. Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, um in Immobilien zu investieren – entgegen dem gängigen Vorurteil ist auch nicht zwingend ein hohes Eigenkapital erforderlich. Möchtest Du tatsächlich eine Immobilie kaufen, benötigst Du in der Regel ein höheres Startkapital, um den Erwerb des Objekts finanzieren zu können. Wer die Immobilie als Altersvorsorge nutzt, plant – spätestens während des Ruhestands – selbst darin zu wohnen. Anleger, die das Objekt nicht selbst bewohnen, sondern vermieten möchten, haben so die Möglichkeit, zusätzliches passives Einkommen mit Immobilien aufzubauen.
Neben diesen direkten Immobilien Investments gibt es auch indirekte Immobilienbeteiligungen, z. B. über Immobilienfonds oder digitale Investments. Anbieter wie PROPVEST ermöglichen die einfache Investition in digitale Anlageimmobilien mit geringer Mindestanlagesumme – entweder automatisch über den PROPVEST Immobilien-Sparplan oder über den Aufbau eines eigenen Immobilien-Portfolios mit PROPVEST Select.
Anlageprodukte, die über die Börse gehandelt werden, sind eine renditestarke Alternative zum Sparbuch. Du kannst mit Aktien zwar eine höhere Rendite als mit dem Sparbuch und auch dem Tagesgeld oder Festgeld erreichen, allerdings steigt mit der Renditechance auch das Risiko der Geldanlage. Etwas risikoärmer ist die Geldanlage mit ETFs. Diese börsengehandelten Indexfonds bilden einen gesamten Index ab und investieren daher in unterschiedlichste Branchen, Länder oder Unternehmen, was der Diversifikation dienen kann. Es gibt aber auch ETFs, die spezifisch investieren, wie beispielweise Immobilien-ETFs.
Ist Dir das Risiko beim Handeln mit Aktien zu groß, passt vielleicht die risikoärmere Geldanlage mit Immobilien besser zu Dir – denn Immobilien als Sachwerte unterliegen nicht so stark den Schwankungen des Finanzmarktes.
Neben Aktien und Fonds sind noch weitere Wertpapiere als Sparanlage interessant. Einige Anleger setzen als Alternative zum Sparbuch auf Anleihen, sogenannte Rentenpapiere. Für die Ausgabe einer Anleihe müssen Anleger Geld bezahlen. Dafür erhalten sie am Ende der Laufzeit wiederum zuvor festgelegte Zinszahlungen für ihr Geld zurück. Auf dem Finanzmarkt unterscheidet man in Staats- und Unternehmensanleihen. Gerade Unternehmen geben Anleihen aus, um Kapital einzusammeln, ohne dafür Aktien ausgeben oder einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Auch Anleihen bringen ein gewisses Risiko mit sich – bei gleichzeitig kaum lukrativer Rendite. Denn im Oktober des Jahres 2021 lag beispielsweise die Rendite deutscher Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit bei durchschnittlich sogar etwa -0,15 Prozent.
Möchtest Du Dein Geld heute noch gewinnbringend anlegen, solltest Du Dich über Alternativen zum Sparbuch informieren. Mit den passenden Geldanlageformen kannst Du der Inflation und den seit einigen Jahren vorherrschenden Niedrigzinsen trotzen und dennoch eine ansprechende Rendite erwirtschaften. Anleger, die vor allem nach Sicherheit streben, interessieren sich meist für Tagesgeld oder Festgeld. Risikofreudigere Anleger können hingegen die Welt der Börse entdecken und beispielsweise in Aktien investieren. Möchtest Du eine höhere Rendite als bei Fest- oder Tagesgeldkonten der Bank erreichen, aber das Risiko bei Aktien und Co. ist Dir zu hoch, sind digitale Anlageimmobilien womöglich eher als Sparbuch-Alternative für Dich geeignet.
Mit dem Immobilien-Sparplan von PROPVEST kannst Du schon ab einem Betrag von 25 Euro automatisch in verschiedene Immobilien in Deutschland und Europa investieren. Anleger, die ihr Anlageportfolio lieber selbst zusammenstellen möchten, können mit PROPVEST Select gebührenfrei in attraktive Bestandsimmobilien investieren und ihre eigene Anlagestrategie verfolgen.
Bewertet man ein Anlageprodukt nach der Rendite, die es erwirtschaften kann, gibt es viele Sparbuch-Alternativen mit attraktiveren Renditechancen. Darunter gehören eingeschränkt das Tagesgeld und das Festgeld, vor allem aber Investments in andere Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien, die deutlich mehr Zinsen abwerfen können.
Du hast seit Jahren ein klassisches Sparbuch bei Deiner Bank und suchst jetzt eine optimale Alternative? Dann solltest Du Dir genau überlegen, wie hoch Deine Rendite im besten Fall aussehen sollte und welches Risiko Du bereit bist, einzugehen. Hast Du Deine Anlageziele definiert, kannst Du die unterschiedlichen Geldanlageformen miteinander vergleichen. Je nach Deinem individuellen Risiko-Rendite-Profil sind unterschiedliche Sparanlagen für Dich geeignet.
Das Geld, das auf den Sparkonten oder Sparbüchern der Bank liegt, ist durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Diese Regelung sichert die Spareinlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank ab.
Wenn Du wissen möchtest, was in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland mit Spareinlagen und den Möglichkeiten, Geld zu sparen, passiert ist, kannst Du hier eine kurze Geschichte des Sparens nachlesen.